Fußgeruch

Gerade bei hohen Temperaturen treten häufig Probleme mit Fußgeruch und Schweißfüßen auf. Insbesondere dann, wenn auch die nähere Umgebung den Geruch wahrnehmen kann wird es unangenehm für alle Beteiligten.  Wie Fußgeruch entsteht, welche Ursachen vorliegen können und was man gegen Schweißfüße tun kann, erfahren Sie im Folgenden von uns.

Entstehung von Fußgeruch

Fußschweiß dient u.a. dazu, die Haut an den Fußsohlen geschmeidig zu halten – eine gewisse Menge Schweiß an den Füßen ist also normal. An der Fußsohle befinden sich zudem besonders viele Schweißdrüsen, die u.a. für eine bessere Haftung auf Unterlagen dienen. Manche Menschen neigen zu einer besonders starken Bildung von Fußschweiß. Wenn die Füße übermäßig schwitzen, entstehen Schweißfüße, umgangssprachlich gerne auch als Käsefüße bezeichnet.

Die Hornschicht der Haut an den Füßen wird dabei durch das häufige und starke Schwitzen fast permanent durchfeuchtet. Die Hornhaut und der Zehenzwischenbereich quellen auf und färben sich weißlich. Zudem entsteht an der Hautflora der Füße ein Ungleichgewicht und sie wird extrem geschädigt. Auch zu Juckreiz sowie zu teilweise starkem Fußgeruch kann es kommen. Die wird häufig als käsig und enorm übel riechend beschrieben. Die unangenehm riechenden Käsefüße entstehen nicht durch den Schweiß selbst, sondern weil die Bakterien an den Füßen den Schweiß zersetzen und dabei u.a. Buttersäure produzieren. Diese riecht äußerst stechend und unangenehm. Wenn nun der Schweiß nicht verdunsten kann, entsteht eine Schwitzkammer an den Füßen und schafft damit ideale Bedingungen für Fußgeruch.

Ursachen von Schweißfüßen und Fußgeruch

Warum konkret jemand eher zu Schweißfüßen neigt als andere, ist nicht wirklich erwiesen. In den meisten Fällen liegt dies allerdings NICHT an mangelnder Hygiene. Vielmehr geht man von genetischen bzw. hormonell bedingten Ursachen aus. Ursächlich können auch eine Schweißdrüsenüberfunktion oder ein überaktives vegetatives Nervensystem sein. Durch bestimmte Bedingungen kann das im Volksmund auch als „Stinkefüße“ bezeichnete Phänomen verschlimmert werden:

  • luftundurchlässiges Schuhwerk
  • Strümpfe aus Kunstfasern wie z.B. Nylon
  • fehlerhafte Fußpflege, z.B. kein sorgfältiges Trocknen der Zehenzwischenräume
  • Schilddrüsen-Überfunktion
  • Gicht
  • Pubertät
  • Rauchen
  • Diabetes

Folgen von Schweißfüßen

Die unmittelbare Folge ist natürlich der entstehende Fußgeruch. Wenn die Füße stinken, kann das für die Betroffenen eine enorme Belastung werden und in sozialer Hinsicht zu Problemen führen. Beispielsweise, wenn sie die Schuhe im Beisein anderer ausziehen müssen – bei privaten Einladungen, beim Rendezvous, beim Sport oder in der Sauna. Das kann zu sozialer Isolation führen und Beziehungen stark belasten.

Weitere Folgen von Schweißfüßen können Fußpilz und Nagelpilz sein. Eine Studie der Berliner Charité hat gezeigt, dass das Risiko einer Pilzinfektion 3,5-mal höher ist, wenn die Betroffenen unter erhöhtem Fußschweiß leiden. Das ist darin begründet, dass Fadenpilze besonders die feucht-warme Umgebung lieben, die bei Schweißfüßen entsteht.

Was tun gegen Schweißfüße

Was hilft denn nun gegen Schweißfüße? Es gibt ganz praktische Maßnahmen, an die Sie sich halten können, aber auch bestimmte Einlegesohlen oder therapeutische Methoden und Mittel gegen Schweißfüße können helfen. Wir haben das Wichtigste für Sie zusammengestellt:

Schuhe und Socken

  • Tragen Sie atmungsaktive Schuhe wie beispielsweise aus Leder und im Sommer so oft es geht offene Sandalen oder gehen Sie gleich barfuß. So kommt ausreichend Luft an Ihre Füße und der Schweiß kann samt Geruch verdunsten.
  • Desinfizieren Sie die Schuhe einmal wöchentlich mit entsprechenden Sprays und wechseln Sie das Schuhwerk täglich.
  • Spannen Sie die getragenen Schuhe mit einem Holzspanner auf und geben Sie Zeitungspapier oder Zedernholzsäckchen hinein.
  • Eine weitere Möglichkeit ist, die Innenseite der Schuhe alle 2 Wochen mit etwas Wundbenzin aus der Apotheke auszuwischen – damit wird getrockneter Schweiß entfernt.
  • Es gibt auch bestimmte Schuhtrocknungssysteme, die eine desodorierende, geruchsentfernende und antibakterielle Wirkung versprechen.
  • Bevorzugen Sie Socken aus Baumwolle, Hanf, Seide oder anderen natürlichen Fasern. Zudem gibt es spezielle Silbersocken oder Socken mit Kupferfasern, welche die Bakterien abtöten sollen. Auch diese Socken sollten Sie täglich wechseln.

Waschen und pflegen

  • Nach dem Duschen die Füße und vor allem die Zehen und deren Zwischenräume gründlich trocknen. So beugen Sie Fußpilz vor.
  • Jeden Morgen die Füße mit Deosprays einsprühen. Wenn Sie Produkte mit Aluminium verwenden, sollten Sie damit vorsichtig umgehen, da dieses in zu hohen Dosen die Nerven schädigen kann. Sie können sich auch für alkoholhaltige Deos entscheiden – diese greifen ebenfalls die Bakterien an
  • Über Nacht aufgetragene sogenannte Antiperspiranten verengen die Schweißdrüsen. Tragen Sie diese auf die frisch gereinigte und gut getrocknete Hautoberfläche auf. Nach einigen Tagen sollte die Anwendung in größeren Abständen erfolgen.
  • Auch Fußpuder ist eine gute Möglichkeit, um die Füße trocken zu halten. Es saugt den Fußschweiß auf – einfach morgens auf die Fußsohlen und die Zehenzwischenräume geben.
  • Duschen Sie abends Ihre Füße lauwarm ab. Benutzen Sie zum Füße Waschen desodorierende Seifen.
  • Gegen Schweißfüße gibt es auch verschiedene Cremes. Diese enthalten entweder Aluminium, Silber oder Zinkoxid. Informieren Sie sich in der Apotheke oder beim Arzt wegen möglicher Nebenwirkungen.

Einlegesohlen

  • Zedernsohlen: Zederneinlagen besitzen eine natürliche Saugkraft sowie antibakterielle Eigenschaften und duften zart. Fußgeruch und Fußpilz wird dadurch vorgebeugt.
  • Ledersohlen: Leder-Einlegesohlen sind atmungsaktiv und saugen den Schweiß ebenfalls gut auf.
  • Zimteinlagen: Zimtsohlen neutralisieren die Bakterien auf der Hornhaut und beugen Fußgeruch vor. Die enthaltenen ätherischen Öle haben eine antimikrobielle und pilztötende Wirkung.
  • Einlegesohlen mit Aktivkohle wirken ebenfalls vorbeugend gegen Fußgeruch und Fußpilz, indem sie Feuchtigkeit binden. Sie werden teilweise mit Duft angeboten.
  • Korkeinlagen: Sie sorgen für ein trockenes Schuhklima und können in der Waschmaschine gewaschen werden.
  • Einlegesohlen mit integrierten Silberionen verhindern ebenfalls eine unangenehme Geruchsbildung und versprechen eine gute Luftzirkulation.
  • Barfußeinlagen: Fürs Barfußlaufen in Schuhen gibt es hautfreundliche Schuheinlagen aus Kunststoff, die antimikrobiell wirken und zum Teil mit Duftkapseln versehen sind.

Fußbäder

Für Fußbäder wird lauwarmes Wassers empfohlen und eine Dauer von 20 bis 30 Minuten.

  • Fußbäder mit ätherischen Ölen erfrischen die Füße und geben ihnen einen guten Geruch – beispielsweise morgens mit Salbei, Lavendel, Thymian oder Teebaumöl. Sie können Ihre Füße auch mit den verdünnten ätherischen Ölen einreiben.
  • Auch Gerbsäure im Fußbad hilft beim Kampf gegen die „Käsefüße“. Probieren Sie beispielsweise schwarzen Tee. Lassen Sie 2 Teebeutel in einem halben Liter Wasser für 15 Minuten kochen. Das Ganze kommt dann ins Fußbadwasser. Auch Eichenrinde enthält Gerbsäure. Rühren Sie 1 kg in ca. 5 Liter kaltes Wasser, bringen Sie das Ganze zum Kochen, dann eine halbe Stunde köcheln lassen und abseihen. Vor dem Fußbad abkühlen lassen.
  • Eine weitere Möglichkeit ist ein Fußbad mit ½ Tasse Bittersalz (Magnesiumsulfat) oder eine Lauge aus 1 EL Natron herzustellen – jeweils für ca. 4 Liter Wasser. Sie können Ihre Fußsohlen und die Zehenzwischenräume auch mit Natron einreiben, 5 Minuten einwirken lassen und abbrausen.
  • Apfelessig wirkt antibakteriell und kann deshalb ebenfalls in einem Fußbad gegen Schweißfüße eingesetzt werden. Geben Sie eine Tasse vom Essig ins Wasser – nicht bei offenen Wunden anwenden.
  • Geben Sie einen Esslöffel Senfmehl und zwei Esslöffel Kümmel in drei Liter Wasser, das Ganze kurz aufkochen, abkühlen lassen. Bitte nur bei gesunder Haut anwenden.
  • Setzen Sie 12 Esslöffel Bockshornklee mit 1 Liter kaltem Wasser an, lassen es 6 Stunden einweichen und seihen es dann durch. Bringen Sie den Sud zum Sieden und geben Sie dann Wasser in der passenden Temperatur dazu. Der Bockshornklee soll überaktive Schweißdrüsen beruhigen.

Alternative Maßnahmen

  • Das Schüssler-Salz Nr. 11 Silicea soll die Neigung zu Schweißfüßen ein wenig verringern. Über die Einnahme befragen Sie bitten den Apotheker oder Ihren Therapeuten.
  • In homöopathischen Komplexmitteln sind verschiedene Einzelmittel enthalten, die häufig gegen übermäßige Schweißbildung eingesetzt werden.
  • Auch Entspannung kann helfen, um die Schweißbildung zu verringern. Probieren Sie es mit Yoga, Meditation oder Entspannungstechniken.
  • Probieren Sie vielleicht auch mal den Akupressur-Griff gegen starkes Schwitzen. Die Energie-Punkte hierfür liegen am Schädelknochen in Höhe des Ohrläppchens, ca. einen Finger breit hinter dem Ohr. Massieren Sie die linke und rechte Seite gleichzeitig mit dem Zeigefinger in kreisenden Bewegungen.
  • Die Bitterstoffe im Salbei sollen die Schweißabsonderung regulieren. Dazu führen Sie eine zweiwöchige Kur mit Salbeitee durch, den Sie jeden Morgen frisch zubereiten. Sie lassen 1 Liter Wasser mit 2 bis 3 gehäuften Esslöffeln getrockneter Salbeiblätter für 3 Minuten kochen. Alles durchseihen und den ersten ¼ Liter bereits am Morgen lauwarm trinken. Den restlichen Tee in eine Thermoskanne geben und verteilt über den Tag zu sich nehmen.
  • Regelmäßige Saunabesuche sind ein gutes Training für die Schweißdrüsen.
  • Meiden sollten Sie sehr scharf gewürztes Essen, weil dadurch die Schweißbildung gefördert wird. Regelmäßiger Alkohol- und Nikotinkonsum wirkt sich negativ auf die Blutgefäße und die Schweißregulation aus und ist deshalb ebenfalls zu meiden.

Therapeutische Maßnahmen

  • Bei der Iontophorese werden die Schweißdrüsen mithilfe von Gleichstrom temporär verschlossen und auf diese Weise die Schweißbildung gehemmt.
  • Das Nervengift Botox wird mit 40 Stichen pro Fuß unter die Fußsohle gespritzt. Dadurch wird die Reizleitung zwischen Nerv und Drüse blockiert.

2 Kommentare zu “Fußgeruch

  1. Vor einiger Zeit hatte ich auch mit unangenehmen Fußgeruch zu kämpfen. Zur Behandlung von diesen Stinkefüßen habe ich dann öfters auf Fußbäder mit Apfelessig gesetzt. Das hat auf jeden Fall gut geholfen und es war auch immer wichtig, die Füße nach dem Waschen gut abzutrocknen. In meine Schuhe habe ich noch die Einlegesohlen aus Zedernaholz gelegt. Das Zedernholz wirkt ja ebenfalls antibakteriell und verhindert zudem die Bildung von Fußpilz. Ich finde zudem, dass das natürliche Zedernaholz wunderbar duftet.

  2. Lieben Dank für Ihren praktischen Artikel.

    Ich habe Ihren Weblog schon seit einiger Zeit als Newsfeed abonniert.
    Und gerade musste mich mal ein kurzen Kommentar schreiben und „Danke“ sagen.

    Machen Sie genauso weiter, freue mich bereits jetzt schon auf die nächsten Artikel

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